
Das Zusammenleben zwischen Muslimen und Andersgläubigen in Europa
Der aktuelle Terroranschlag in Frankreich gegen die Journalisten wirft für viele wieder die Frage auf, wie Sicherheit und friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft weiterhin gewährleistet werden kann.
Es war eine Tat perspektivloser und vernachlässigter Jugendlichen, die von verwirrten radikalen, selbsterklärten und angeblichen Islamkämpfern indoktriniert werden. Es sind oft Menschen, die ihre Verankerung in der Gesellschaft verloren haben. Sie meinen durch solche Taten Anerkennung gewonnen zu haben. Sehnsucht nach etwas Großem.
Diese Umstände dürfen jedoch keinesfalls dazu führen, dass friedliche Muslime unter Generalverdacht gestellt werden dürfen, denn auch Sie leiden unter diesen Vorfällen.
Diese Art von Anschlägen muss als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das friedliche Zusammenleben unter uns aufgefasst werden. Es darf nicht zugelassenen werden, dass solche Angriffe einen Keil zwischen die Menschen treiben. Vielmehr müssen die Reihen geschlossen und gemeinsam gegen solche Übergriffe vorgegangen werden.
Dies bringt jedoch mit sich, dass die unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen sich besser verstehen müssen. Religionen und Kulturen sind sehr differenziert und vielschichtig, als das man alle über einen Kamm scheren kann.
Auch die friedfertige muslimische Minderheit hat Vorbehalte gegen die sog. “westliche Kultur“. Vieles ergibt sich jedoch aus Unwissenheit. Dieser Unkenntnis kann lediglich durch mehr Austausch untereinander begegnet werden.
Die soziologischen Gründe solcher Taten kann man nicht immer genau ergründen. Weshalb sich Menschen zu solchen Taten verleiten lassen. Daher sollte es vielmehr darum gehen, das Zusammenleben zu schützen.
In Regionen mit höherer Durchmischung von verschiedenen Kulturen und Religionsangehörigkeiten sind die Vorbehalte deutlich geringer. Der Austausch ist in solchen Gebieten stärker ausgeprägt. Dies gestaltet sich in ländlicheren Umgebungen leider schwieriger, da weniger Begegnungen stattfinden.
Der Vorteil der muslimischen Jugend liegt darin, aus beiden Kulturen und Traditionen das für sich Beste anzunehmen. Der Dialog mit Freunden aus anderen Kulturkreisen und Mitschülern ist zwar intensiver, jedoch partiell unzureichend. Man traut sich oft nicht unangenehme Themen miteinander zu erörtern.
Folglich ist festzuhalten, dass der gegenseitige Dialog unverzichtbar ist und die Politik einen großen Teil dazu beitragen kann, um solche Begegnungen zu unterstützen und zu fördern.
Esat Ünal