Mit der Brechstange

Das Lieken Gelände sei auf Jahre blockiert, vermeldet der Achimer Kurier in seiner Ausgabe vom 26.Mai 2015. So erfährt nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Rat und die Verwaltung, dass die Fa. W&S aus Hamburg ihre Kaufoption auf das Gelände um weitere 2 Jahre verlängert habe. Lesen Sie dazu die Stellungnahme des Fraktionsvorsitzenden der Achimer SPD, Herfried Meyer.

Mit der Brechstange

Nun verlängert der Eigentümer des Lieken-Geländes die Kauf-Option für die Liegenschaft um weitere zwei Jahre zugunsten der Firma W&S aus Hamburg. Ein Umstand, über den sowohl das Rathaus wie auch die Fraktionen nur aus der Presse erfahren, soviel zum Thema Kooperation.

Aber das Bild passt zu meiner Wahrnehmung über die Methoden der Fa. W&S, eine Entscheidung zugunsten Ihrer Interessen im Fall Lieken herbeizuführen. Da werden Artikel lanciert, die den Eindruck erwecken, man wolle nur Gutes für Achim und man sei sogar bereit, etwas für die Innenstadt zu tun. Wovon in der aktuellen Nachricht keine Rede mehr ist, vielmehr wird jegliche Bemühung, sich dort zu engagieren mit den Worten ".. .in spätestens vier Jahren .. haben die Kommunalpolitiker erkannt, dass sich in der Innenstadt nichts entwickeln wird" völlig respektlos diskreditiert.

Man sei es gewohnt, Überzeugungsarbeit zu leisten, wird das Unternehmen zitiert. In der Tat hat man nichts unversucht gelassen, in der Öffentlichkeit das Bild der guten Onkels, die Segen über die Stadt bringen wollen, zu vermitteln. Das Ergebnis Ihrer Pressearbeit ist aber wieder einmal der Versuch, Investoren in anderen Bereichen der Stadt Achim zu verschrecken, die Botschaft soll lauten: "Finger weg von Achim, solange bis wir unsere Interessen umgesetzt haben"

In der Sache sind sie beinhart, es gibt bislang überhaupt keinen Ansatz der Fa. W&S, von Ihren Maximalforderungen auch nur ein Stückweit abzurücken. Die Gründe, weshalb eine Ratsmehrheit die Zustimmung zu ihrem Konzept verweigert, können so nicht entkräftet werden . Noch einmal deutlich: Die Ansiedlung eines weiteren riesigen Verbrauchermarktes unter dem Decknamen Vollsortimenter birgt das Risiko, nicht nur andere Investoren in den dafür vorgesehenen städtischen Bereichen zu verschrecken, es gefährdet ebenso die in den vergangenen Jahren mühevoll erreichte wohnortnahe Versorgungstruktur aller Achimer Ortsteile

Nun spielt der Investor offenbar auf Zeit und hofft, mit anderen Ratsmehrheiten seine eigenen, am maximalen Profit orientierten Interessen, umsetzen zu können.

Schade eigentlich, man könnte einvernehmlich das Quartier anhand der in Aussicht stehenden Städtebauförderungsmittel für künftige Herausforderungen entwickeln. Aber auch solche Programme sind irgendwann zu Ende. Aber dann hat man sich irgendwie mit seinen Kaufoptionen verzockt.

Bericht des Achimer Kurier vom 26.05.2015