Verlässliche Betreuung an Achimer Grundschulen

Die Lebensrealität junger Eltern hat in den vergangenen Jahren zu einem erweiterten Angebot von Kindergartenzeiten geführt. Waren noch vor einigen Jahren die KiTas mit Vormittags- und Nachmittagsplätzen (8:00 bis 12:00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr) belegt, gibt es mittlerweile fast ausschließlich verlängerte Vormittags- oder Ganztagsplätze.

Die Kommunen mussten und müssen den dadurch erhöhten Bedarf an Räumlichkeiten und Personal decken, was sie teilweise vor große Probleme stellt. Dieser Prozess zeigt uns als Kommunalpolitiker/innen mal wieder, wie weit die Folgen einer Entwicklung im Voraus gedacht werden müssen.

Der Wunsch, an den Achimer Grundschulen einen Ganztag einzuführen, kam und kommt vermehrt aus der Elternschaft, die die längeren Betreuungszeiten aus der KiTta dann auch noch benötigen, wenn Ihre Kinder in die Grundschule wechseln. Der Rat der Stadt hat daraufhin schon vor geraumer Zeit beschlossen, an allen Achimer Grundschulen ein Ganztagesangeboteinzurichten. Da Rom nicht an einem Tag erbaut wird (siehe Beispiel KiTas), gilt es, die Konzepterarbeitung sowie die baulichen und finanziellen Erfordernisse im Auge zu behalten und nach und nach abzuarbeiten.

Gerade die GS Uesen, die aktuell „Stein des Anstoßes“ ist, bislang eine verlässliche Halbtagsschule, stand in der Prioritätenliste zum Ganztag weit hinten und wurde nur aufgrund steigender Schülerzahlen und Elternbedarfe zur verlässlichen Betreuung vorgezogen. Wie ein Ganztag ausgestaltet wird, wird von der Schule selbst – also der Lehrerschaft mit dem Schulvorstand – ausgearbeitet und bei der Landesschulbehörde beantragt. „Mir als Schulausschussvorsitzender ist derzeit auch noch nicht bekannt, ob die Schule einen offenen, teilgebundenen oder gebundenen Ganztag verwirklicht haben möchte. Ich gehe davon aus, dass es eine Elternbefragung geben wird oder schon gegeben hat und das Konzept eng an die Bedarfe der Familien und die pädagogische Sinnhaftigkeit geknüpft wird“ sagt Petra Geisler (SPD).

Sie geht nach wie vor davon aus, dass der entsprechende Antrag für das Schuljahr 2019/2020 gestellt wird, wenn auch die neuen Räume an der GS Uesen bezogen werden können. Ferner verweist sie auf die Sitzung des Schulausschusses am 24. September 2018, wo zum Sachstand des auch dann noch zu beantragenden Ganztages in Uesen von Schule und Verwaltung berichtet werden soll. Irritiert zeigte sich Petra Geisler bzgl. des vollmundigen CDU-Wunsches, dass Eltern selbst entscheiden sollen. Offenbar ist der CDU nicht bekannt, dass dies möglich ist und auch schon immer war. Sollte die GS Uesen einen gebundenen Ganztag einführen, kann ein Kind auf Elternantrag selbstverständlich eine andere Grundschule ohne gebundenen (!) Ganztag in Achim besuchen.